Zusammenfassender Rückblick der Regenerationstage im August 2025 –

Im Mittelpunkt der Woche stand der rhythmische Aufbau zur Selbsterkraftung und wie diese durch Aktivität entstehen kann. Eine erste Aktivität, die bereits mit regenerativen Elementen einherging, betraf das Sich-Einstellen und Zugehen auf Neues. In lebendig gestalteten Unterrichtseinheiten wurden Inhalte aus dem Yoga und einem Körper, Seele und Geist umspannenden Menschenbild aufgebaut und an Übungen verdeutlicht. Die Erfahrung der Teilnehmer war, dass die eigenen, persönlichen Probleme und Hindernisse dann am besten zurückweichen konnten, wenn es gelang, sich in eigenständig motivierter Aktivität mit den Inhalten und Übungen in Beziehung zu bringen. Dieses Zugehen gelang und war verbunden mit einer feinen und heilsamen Empfindung, die wie ein erstes Aufatmen und freier und lebendiger im Bewusstsein werden, beschrieben werden kann.

Eine Anforderung war es für die Teilnehmer, jene Form der Aktivität zu entfalten, einen Gedanken oder eine Vorstellung über mehrere Tage hinweg aufrecht zu halten beziehungsweise sich jeden Tag erneut zu diesen Bewusstseinsinhalten aus- und aufzurichten. War dies einmal nicht möglich, so erlebte der Teilnehmer sehr bald ein Abreisen oder Herausfallen aus dem spannkräftigen und auch tragenden Rhythmus, wie er vor Ort über die Tage hinweg aufgebaut hat werden können. Durch eine klare Entscheidung für den Aufbau und das inhaltliche Arbeiten konnten alte Gewohnheiten und drückende Emotionen sehr schnell an Bedeutung verlieren und sich der Rhythmus mit seiner leichten, anhebenden Art weitertragen.

Je mehr sich das Bewusstsein in der Übung zentrieren lernt wie in einem Punkt der Aufmerksamkeit, desto freier und weiter kann es sich in der Folge nach außen öffnen.

Bei der täglichen Aktivität des Yoga-Praktizierens wurde den Teilnehmern unter anderem der Wert eines aktiv beteiligten Bewusstseins, das einfache Vorstellungen und Wahrnehmungen zu den Übungen konzentriert aufbaut und aufrecht erhält, nahe gebracht. Bei einigen Teilnehmern kam zwar vorübergehend der gewohnheitsmäßige Wunsch nach Entspannungsphasen zum Abschluss der Unterrichtseinheit auf, so wie das in sehr vielen Yoga-Richtungen gehandhabt wird. Was ist aber Entspannung und wie kommt sie zustande? Entsteht sie wirklich in der passiven Entspannungslage, in der das Bewusstsein nur allzu leicht in den Körper und seine Energien hineinsinkt oder durch ein Wegträumen? Anschaulich konnte den Teilnehmern ein tieferes Verständnis der Entspannung vermittelt werden. Entspannung ist das Resultat einer intensiven körperlichen Anspannung bei gleichzeitig bewusst gehaltener Konzentration. Gerade wenn das Bewusstsein ruhig und zentriert in der Vorstellung und Beobachtung des angespannten Körpers aktiv ist, entsteht seine größte Loslösung vom Körper. Entspannung stellt sich dann ein, wenn sich das Bewusstsein unabhängig und losgelöst von den körperlichen Bedingungen bewegen lernt.

Der Wert von bewussten Wahrnehmungsprozessen konnte am Morgen durch das Eintauchen in ein kaltes und erfrischendes Tauchbecken und beim Schwimmen im nahe gelegenen Tennosee erfahren werden. Geführte, sensible und in die Außenwelt gerichtete Wahrnehmungen erfreuten das Sinneserleben in natürlicher Weise. Auch hierbei war das Bewusstsein aktiv beteiligt und aufwallende störende Emotionen konnten gegenüber dem sensiblen Sinneseindruck zurückweichen. Eine weitere Stärkung der Nervensubstanz stellte sich ein.

Wie bei den Aufenthalten in der Natur, bei denen weniger das „auftankende“ Prinzip, sondern mehr das aufmerksame und durch Vorstellungen geführte In-Beziehung-Treten im Mittelpunkt stand, so auch bei der Ernährung. In sehr interessant erlebten Veranstaltungen konnte zu verschiedenen Lebensmittel, unter anderem das Getreide, eine tiefere Beziehung entstehen, indem diese in ihrem ganzheitlichen Wert für die Gesundheit und ihrer praktischen Zubereitung vorgestellt wurden.

In den Abendveranstaltungen stellte Heinz Grill die Bedeutung der Gesundheit in einen noch größeren Kontext. Die Gesundheit sei einerseits schon eine Frage der persönlichen Lebensqualität, aber im weiteren sei sie vor allem eine soziale und eine spirituelle Frage. Er bezeichnete die Gesundheit als Verpflichtung eines jeden Menschen und begründete dies damit, dass die menschliche Schöpferkraft nicht durch Krankheit gefangenen genommen werden darf. Er sprach im Weiteren von einer geistigen Heilkunde, die im Unterschied zu anderen Heilweisen, zum Ziel hat, die Selbstkraft des Menschen zu stärken.

„Die Selbstkraft des Menschen steigt, wenn er jeden Tag die Disziplin zu Inhalten und Vorstellungsbildung aufrichtet.“

Diese damit verbundene Anforderung einer großen Selbstaktivität konnte von den Teilnehmern bewältigt werden. Auffallend war, dass alle Teilnehmer einen deutlich sichtbaren gesundheitlichen Aufbau erlebten. Sie konnten sich selbst übersteigen, ihre Fähigkeiten zur Konzentration, Anschauungsbildung und zu einem geordneten Beziehungsaufbau verbesserten sich wahrnehmbar. Mit guter Perspektive, dass Gelernte auch in den Alltag integrieren zu können, ging die Regenerationswoche zu Ende.

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